Für diejenigen, die es noch nicht kennen: Mochi ist eine sehr leistungsstarke Karteikarten App. Sie kann im Browser oder als Desktop sowie Mobile App verwendet werden und ist grundsätzlich kostenlos. Allerdings benötigt man zur Synchronisation zwischen den Plattformen und einigen interessanten Zusatzfunktionen ein monatliches Abo, das entweder 5$ (USD) im Monat oder 50$ (USD) im Jahr kostet. Besser als andere Apps macht sie, dass sie einfach zu verwalten ist und man bezüglich der Gestaltung der Karten sehr viel Freiraum hat. Sie werden einfach mittels Markdown formatiert und man kann Vorlagen anlegen, wenn man immer dasselbe Layout haben möchte.
Obsidian ist ebenfalls eine sehr coole Anwendung, mit der man sein Wissen strukturieren und organisieren kann. Es ist vergleichbar mit einer Notiz-App, aber irgendwie auch viel mächtiger und umfangreicher als das. Obsidian ist für die private Nutzung grundsätzlich kostenlos und verwendet ebenfalls Markdown, um die einzelnen Notizseiten zu formatieren.
Beides an und für sich extrem gute Anwendungen, aus denen man einen großen Nutzen ziehen kann. Ich bin vor ein paar Tagen aber auf einen Blogpost und ein Obsidian Plugin (Mochi Cards Pro, Github) von Hayden Carpenter gestoßen, mit dem sich beide Anwendungen gekonnt kombinieren lassen.
So kann man während man Notizen erstellt auch Karteikarten anlegen und unkompliziert in Mochi transferieren. Man benötigt allerdings in dem Fall das eingangs angesprochene Abo, um einen API Key generieren zu können, den man im Plugin hinterlegen muss.
So funktioniert es
Das Format der Karteikarte in Obsidian muss wie folgt aussehen (unterstützt wird soweit auch nur das Standardformat in Mochi):
# Name (Seite A)
Beschreibung (Seite B)
Hochgeladen werden kann die Karteikarte, indem man Strg + P drückt und ‚Mochi Cards Pro: Export Cards from Text‘ auswählt. Ich habe mir einfach ein Shortcut angelegt. So muss ich nur den Text auswählen und kann mittels Strg + M direkt (auch mehrere gleichzeitig) transferieren.
Sofern bereits eine Karte mit dem exakt selben Namen vorhanden ist, wird diese auch einfach geupdatet und kein Duplikat erzeugt. So kann man sie auch weiterhin in Obsidian bearbeiten und dann in Mochi aktualisieren.
Auch wenn das Standardformat relativ simpel gehalten ist, kann man dennoch alle Mochi-Funktionen nutzen, wenn man die entsprechenden Shortcodes in Obsidian verwendet. Die Sonstige Formatierung mittels Markdown ist ohnehin gleich, beispielsweise für Zitate, Hervorhebungen oder gar LaTeX Math Formeln, die in beiden Programmen funktionieren.
Im folgenden ein Beispiel für eine Karteikarte für ein chinesisches Wort mit Übersetzung und so weiter.
# <pinyin>左右</pinyin>
ungefähr
NUMMER + ZW + 左右
> 六点左右 – gegen 6 Uhr
> 三十度左右 – ungefähr 30 Grad
> 一千块左右 – ungefähr 1000 Yuan
Sieht dann so aus:
Wie man sieht wird mittels des Pinyin-Shortcodes die lautliche Umschrift über den Schriftzeichen hinzugefügt. Mochi hat gerade zum Sprachenlernen aber auch andere praktische Funktionen wie:
- Text-to-Speech
- Übersetzungsfunktion von Sprache A in Sprache B
- Wörterbuchfunktion Wort aus Sprache A erklärt in Sprache B
- Generative Text KI – damit kann man mittels Prompts alles mögliche machen, z.B. eine Liste mit Beispielssätzen generieren lassen
Man kann mit relativ wenig Input extrem hilfreiche Karteikarten erstellen.
Wie man das weiter verwendet, ist einem dann auch selbst überlassen. Man könnte es beispielsweise nutzen, um die Karteikarten einmalig zu übertragen und dann in Mochi zu überarbeiten, oder eben die Karteikarten regelmäßig über Obsidian zu updaten.
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